Cádiz blickt auf eine über 3000-jährige Geschichte zurück und gilt als eine der ältesten durchgehend besiedelten Städte Westeuropas. Gegründet von den Phöniziern um 1100 v. Chr. als Gadir, entwickelte sie sich zu einem bedeutenden Handelszentrum der Antike. Der Name Gadir bedeutet in der phönizischen Sprache so viel wie „befestigte Anlage“ oder „Mauer“, was auf die ursprüngliche Bedeutung der Siedlung als Handelsposten und befestigten Ort hinweist. 

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Später fiel die Stadt unter römische Herrschaft und erlangte als Gades ebenfalls Ansehen. Nach dem Untergang des Römischen Reiches herrschten hier Vandalen und Westgoten, bevor die Mauren im 8. Jahrhundert die Stadt eroberten und ihr den Namen Qadis gaben. Qadis ist die arabische Adaption des ursprünglichen phönizischen Namens Gadir.

Im Jahr 1262 wurde Cádiz von den Christen unter Alfons X. zurückerobert und erlebte im Zeitalter der Entdeckungen eine neue Blütezeit. Als wichtiger Hafen für den Handel mit Amerika erlangte die Stadt großen Reichtum und politischen Einfluss. Im 18. Jahrhundert erlebte Cádiz unter den Bourbonen eine weitere Phase des Aufschwungs, die sich in prächtigen Barockbauten widerspiegelte.

Ein Wendepunkt war die napoleonische Besatzung, während derer Cádiz als einziges unbesetztes Gebiet Spaniens eine zentrale Rolle im Widerstand spielte. Hier wurde 1812 die erste liberale spanische Verfassung proklamiert. Im 19. Jahrhundert verlor Cádiz an wirtschaftlicher Bedeutung, bewahrte aber seinen einzigartigen Charakter und seine historische Bedeutung bis heute. 

Heute ist Cádiz eine lebendige Hafenstadt mit etwa 115.000 Einwohnern. Sie ist bekannt für ihre malerische Altstadt, die von drei Seiten vom Meer umgeben ist, ihre lebhaften Karnevalsfeierlichkeiten und ihre entspannte andalusische Atmosphäre. Der Tourismus spielt eine wichtige Rolle in der lokalen Wirtschaft.